Markus Pernthaler Architekten -Wettbewerb-Physics-Graz - Render © MPA

WB Errichtung des Graz Center of Physics

geplantBildungForschung

Die Annäherung an eine städtebauliche Lösung wird von zwei Zielsetzungen bestimmt; der Verträglichkeit der Baumassenverteilung im Kontext des Bestandes sowie der kompositorischen Qualität der erforderlichen Volumina.

Der Entwurf reagiert auf die niederen Häuserzeilen entlang der Harrach- bzw. Goethestraße mit einem straßenbegleitenden Sockelgeschoß und einem abschließenden Riegel zur Attemsgasse, der sich in seiner Höhenentwicklung an den gegenüberliegenden Bestandsbauten orientiert. Dieser erste Schritt zu einer baulichen Struktur wird durch die gegebenen Straßenzüge definiert, wobei der mehrgeschoßige Bauteil die Flucht des bestehenden Physikgebäudes aufnimmt und raumbildend fortführt. Die auf diese Art und Weise gewonnene geometrische Figur generiert ein vom Straßenraum abgesetztes Niveau, auf dem der nutzbare Freiflächenanteil für die zukünftigen NutzerInnen deutlich erhöht wird. Durch dieses Entwurfsmotiv entsteht darüberhinaus eine weitere Achsenbildung in die Tiefe des Campuses Richtung Bibliothek.

Dieser Logik folgt in einem weiteren Schritt die Setzung des zweiten Hauptbaukörpers, der durch seinen Zuschnitt die Maßstäblichkeit der universitären Bestandsbauten übernimmt. Zweiseitig deutlich vom Straßenraum zurückgesetzt, schwebt er über dem Sockel und bildet durch die Auskragung einen starken städtebaulichen Akzent zum Campus.

Dieses Gestaltungsprinzip in Form einer zweiteiligen Komposition wird durch die unterschiedlichen Konstruktionen verstärkt. Dem aus der Tiefe des Bodens aufragenden Betonbau wird die leicht anmutende Holzkonstruktion der oberen vier Geschoße entgegengesetzt. Dem entsprechen auch die zugeordneteten Materialien; der Basalt für den Sockel und das Aluminium für den schwebenden Teil, wobei sich hinter oder unter der metallischen Haut der Werkstoff Holz deutlich abzeichnet. Durch die Verwendung dieses natürlichen Materials können im Sinne eines nachhaltigen Ressourcenmanagements im Vergleich zu einem reinen Betonbau über 2.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Das äußere Erscheinungsbild des GCP wird durch mehrere gestalterische Maßnahmen geprägt; zum einen durch die geomtrische Gliederung und die Materialität der Fassaden und zum anderen durch die Beschattungssysteme. Gegen die hochstehende Sonne auf der Südost- und Südwestfassade schützen horizontale Elemente, die so dimensioniert sind, dass eine direkte Sonneneinstrahlung insbesondere in den warmen Sommermonaten minimiert wird. Im Gegensatz dazu werden auf der Nordwest- und Nordostfassade vertikale Lamellenstrukturen eingesetzt, um auch hier die direkte Einstrahlung auf den frühen Morgen und frühen Abend zu reduzieren.

Die Fassade über dem Haupteingang wird im Speziellen durch das ikonograpfische Spiel mit der Sinuswelle bestimmt, das dem Gebäude zum Campus die identitätsstiftende Charakteristik verleiht. Dieses Wellenmotiv wird im Inneren des Gebäudes ein weiteres Mal eingesetzt und zwar als Brüstungselement der Galerie im allgemeinen Lern- und Aufenthaltsbereich für Studenten.

Der Entwurf zielt auf eine übersichtliche und effiziente Organisation des Raumprogrammes ab. Dieses Ziel wird mit klaren Zonierungen in den Geschoßen und einer logischen vertikalen Schichtung der Funktionen verfolgt. Das Gebäude wird über eine Magistrale mit zwei gegenüberliegenden Zugängen erschlossen, wobei der Haupteingang zum Campus orientiert ist. Durch eine zweite interne Erschließungsachse westlich davon entsteht ein dreiteiliges Flächenlayout.

Projekt Details
Zeitraum 2021
Bauherr:In Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Bruttogeschossfläche 27.880 m²
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