Helmut-List-Halle
Für die Helmut List-Halle konnte gleichsam in letzter Minute eine gerade im Abriss befindliche Industrieanlage nahe dem Grazer Hauptbahnhof erhalten und zu einem Konzertsaal umgebaut werden, der heute zu den besten des Landes zählt. Trotz einer Planungs- und Bauzeit von nur dreizehn Monaten gelang vor allem hinsichtlich der akustischen Qualitäten der Halle eine Meisterleistung, zu der auch Musiker vom Range eines Nikolaus Harnoncourt beratend beitrugen.
Für die Helmut List-Halle konnte gleichsam in letzter Minute eine gerade im Abriss befindliche Industrieanlage nahe dem Grazer Hauptbahnhof erhalten und zu einem Konzertsaal umgebaut werden, der heute zu den besten des Landes zählt. Trotz einer Planungs- und Bauzeit von nur dreizehn Monaten gelang vor allem hinsichtlich der akustischen Qualitäten der Halle eine Meisterleistung, zu der auch Musiker vom Range eines Nikolaus Harnoncourt beratend beitrugen. Dabei war die Industriebrache nicht gerade prädestiniert, als Konzertsaal weiterzubestehen. Erst musste die Eigenschwingung des Bauwerks, angeregt durch die von der nahen Bahntrasse übertragenen Frequenzen, neutralisiert und ein Klangkörper aus Fichtenholztafeln in die Halle implantiert werden, der zusammen mit individuell justierbaren Deckenelementen und großflächigen Stahlgeweben eine Feinabstimmung der jeweiligen klanglichen Anforderungen erlaubt.
Eine überschaubare, dreiteilige Gliederung in Foyer, Veranstaltungssaal und Backstagebereich bestimmt den Grundriss. In den seitlich angeordneten, schmalen Raumkompartimenten sind Verwaltung und Infrastruktur untergebracht.
Der Raumeindruck des Konzertsaals wird von der Auskleidung in dunkel gebeizter Fichte geprägt. Im Foyer dominiert hingegen als Relikt der alten Industriehalle die Dachkonstruktion aus filigranen, genieteten Stahlprofilen und Glas. Baurechtlich und brandschutztechnisch heute unmöglich, ist die Erhaltung dieser Konstruktion sowohl bauhistorisch als auch ästhetisch ein Gewinn.