Wohnquartier St. Vinzenz

Das Baufeld liegt im Westen von Graz am Übergang zwischen dem neuen Stadtentwicklungsgebiet ‚My Smart City‘ und der auslaufenden Bebauung Richtung Plabutsch, eingebettet zwischen dem Bezirkssportplatz und einer Kleingartensiedlung. Ziel des Bauherren war leistbarer Wohnraum in Verbindung mit einer Kinderkrippe und einem Kindergarten. Der Nutzungsmix wurde im Verlauf des Projekts durch betreutes Wohnen ergänzt.

Das Quartier, bestehend aus zwei mit einer Plattform verbundenen Baukörpern, fügt sich durch seine Gliederung in den übergeordneten städtebaulichen Rahmen ein: Die Nord-Süd Ausrichtung und Sequenzierung der Baukörper sorgt für ausreichende Luftdurchströmung und Kühlung im Sommer, die Höhenstaffelung Richtung Westen folgt der Logik von Besonnung und Beschattung und entspricht der Maßstäblichkeit der angrenzenden Bebauungen. Die Plattform, sowohl formales als auch funktionales Herzstück des Quartiers, erstreckt sich über die Einfahrtsrampe der Tiefgarage im Osten bis zum kommunikativen Zentrum der Anlage. Sie wirkt zeitgleich als verbindendes Element und räumliche und akustische Trennung der Krippe vom Grünraum der BewohnerInnen.
Von der Konzeption bis zur Ausführung bestand der Anspruch darin nicht nur leistbare Wohnungen zu bauen, sondern einen Lebensraum zu schaffen, der über die Deckung des unmittelbaren Wohnbedürfnisses hinaus – insbesondere für Kinder – einen Mehrwert bietet und das soziale Miteinander fördert. So wurden die aus wirtschaftlichen Gründen kompakt gehaltenen privaten Flächen durch gemeinschaftlich nutzbare Flächen und großzügige Freiflächen ergänzt, durch deren differenzierte Ausgestaltung interessante Durchwegungsmöglichkeiten entstehen. Dazu ermöglichte die langfristige Denkweise des Bauherren eine hochwertige Ausführung, die sich in letzter Konsequenz in der Oberflächenund Materialwahl abbildet.