WB Schörgelgasse 58
Der Entwurf zielt an der Bruchlinie zwischen gründerzeitlicher Bebauung und offenen Strukturen im Süden auf einen autonomen Solitärbaukörper ab. Aufgenommen wird dabei das rudimentär angelegte orthogonale System der angrenzenden Bebauung mit der starken Achsenbildung der ‚Allee‘. Die Gliederung des Baukörpers in zwei Schenkel mit dem dominanten Erschließungselement an der Straße folgt dieser Logik und schafft aus der Perspektive des öffentlichen Raumes eine gut lesbare, bauliche Struktur.
Die Elemente für Vorplatz, Zugang, Treppenhaus, Garage und bestehende Mauer werden zu einer topographischen Komposition verwoben, die als Teil der Außenanlagen vorwiegend begrünt ist. Das ‚Mauermotiv’ in Form eines hermetischen Abschlusses wird Richtung Eingang aufgelöst, die Tiefgarageneinfahrt in die Mauer integriert und der kleine Vorplatz freigespielt. Die teilbegrünte Stufenanlage unterstreicht den Charakter eines attraktiven Entrées.
Die Staffelung der beiden Hauptbaukörper in einen drei- bzw. sechsgeschossigen Teil verbessert die Proportionen und reduziert die erforderlichen Grundstücksabstände im Osten und Westen. Das Konzept der Erschließung mit nur einem Treppenhaus mit erhöhten Sicherheitsmerkmalen hat nicht nur ökonomische Vorteile, sondern ermöglicht eine redundante Ausführung der Doppelliftanlage.
Aufgrund der eingeschränkten baulichen Möglichkeiten wird vorgeschlagen, anstatt einer großflächigen Unterbauung von Grünflächen ein zweites Kellergeschoß zu errichten. Die erhöhten Baugrubenkosten werden durch die Kompaktheit der Baukörper ausgeglichen. Darüber hinaus kann ein Großteil des natürlichen Bodens erhalten werden.
Die Grundrisse sind kompakt geschnitten und mit großzügigen Balkonen geplant. Durch die Situierung dieser entlang von Erschließungsachsen auf der Basis eines klaren, konstruktiven Prinzips können die unterschiedlichen Wohnungstypen variabel kombiniert werden, sodass bei gleicher Bruttogeschossfläche unterschiedliche Wohnungsschlüssel möglich sind.