mpa-Wettbewerb_Sport_MS_Graz-LG-01-MPA.jpg.jpg

WB Aussichtswarte am Demmerkogel

geplantBildung

Zwei wesentliche Entwurfsmotive bilden die formale Grundlage für die vorgeschlagene Konstruktion. Zum einen die geometrische Form des Dreieckes als kleinste Teilfläche eines Fachwerkes, die nicht nur konstruktiv wirksam, sondern auch im Grundriss eingesetzt und sichtbar wird. Und zum anderen die Verdrehung entlang der vertikalen Achse, die die gewünschte Dynamik und das charakteristische
Erscheinungsbild des Turmes erzeugt. Zusammen entsteht der Eindruck einer zwar außergewöhnlichen aber in sich ruhenden und ausbalancierten Form, die dem Anspruch eines attraktiven Ausflugzieles gerecht wird.

Der Einstieg erfolgt über einen massiven Sockel, der durch seine Dimensionierung auch als Sitzgelegenheit dient; der Aufstieg über acht Zwischenpodeste, die durch ihren Zuschnitt und dem damit verbundenen größeren Flächenangebot zum Ausweichen oder auch zum Verweilen einladen. Um den angrenzenden Wald erkunden zu können und um Einblicke in diesen zu gewähren, gibt es auf drei nach außen erweiterten Podesten in unterschiedlichen Höhen die Möglichkeit, aus dem Turm hinauszutreten. Der durch die Treppen generierte Innenraum kann zusätzlich bespielt und als Informationspfad genutzt werden. Auf der obersten Plattform angekommen, öffnet sich der Turm für den Panoramablick in die Landschaft. In diesem Bereich werden die konstruktiven Elemente auf ein Minimum reduziert. In die doppelte Dachkonstruktion, in der das Motiv des Dreieckes auch im Aufriss sichtbar gemacht wird, können angedachte Nistplätze integriert werden.

Das komplexe Erscheinungsbild der Holzkonstruktion erweist sich bei näherer Betrachtung als modular aufgebauter Baukasten für eine serielle Fertigung. Die Außenhaut besteht aus 27 identen Elementen mit einer Höhe von 2,16 und einer Länge von ca. 8,2 Metern. Diese werden nach Vorabstimmung mit der Holzindustrie vorgefertigt, wobei je nach Montageart die für den konstruktiven Holzschutz erforderliche Verschalung im Werk oder vor Ort erfolgen kann. Die tragenden Teile werden aus gefrästem Brettschichtholz mit verzinkten Knotenblechen gefertigt, die Treppen, Zwischenpodeste und die Plattform aus 6 cm starken Naturholzbrettern. Die Treppenwangen bestehen aus Brettsperrholzplatten, die Handläufe aus Edelstahl-Profilen. Die Alulamellen im Fassadenbereich der Podeste dienen zum einen als Absturzsicherung und verbessern zum anderen den Witterungsschutz für die dahinterliegenden Konstruktionen. Die unterschiedliche Materialität verleiht dem Turm durch die akzentuierte Gliederung mehr Eleganz. Alle eingesetzten Materialien gelten als nachhaltig und verfügen auch über die nötige Robustheit für eine öffentliche Nutzung.

Projekt Details
Zeitraum 2022
Bauherr:In Weinbaugemeinde St. Andrä-Höch
Markus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Render © MPAMarkus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Render © MPAMarkus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Plan © MPAMarkus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Plan © MPAMarkus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Plan © MPAMarkus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Render © MPAMarkus Pernthaler Architekten - Aussichtswarte - am - Demmerkogel - Plan © MPA